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  • Gedenken an Wolf Hattermann

Nachruf

Wolf im Jahr 2021 bei einer Ausgrabung in Bremen-Grambke

Schon wieder müssen wir Abschied nehmen von einem langjährigen Freund der Bremer Landesarchäologie. Nur einen Tag nach seinem 73. Geburtstag starb vollkommen unerwartet Wolf Hattermann, der seit über zwölf Jahren der Landesarchäologie eng verbunden war.
Der 1952 geborene Nordenhammer wuchs mit seiner Schwester größtenteils in Bremen auf. Nach einer Lehre bei den Lloyd Dynamowerken Bremen zog es ihn bald zur Polizei, wo er zuletzt im technischen Dienst tätig war. Schon immer interessierte er sich für Geschichte, insbesondere für das frühe und hohe Mittelalter. Aber er wollte sich nicht nur theoretisch durch Literatur damit beschäftigen.
Er versuchte auch, die materiellen Hinterlassenschaften dieser Epoche zu erkunden und die Vergangenheit so wieder lebendig mitzuerleben. Die dazu notwendige Zeit hatte er jedoch erst mit seiner Pensionierung. Nach einem ersten Kontakt zur Landearchäologie war seine Neugier geweckt. So konnte er uns als Metallsondengänger offiziell bei Feldbegehungen unterstützen, was u.a. zur Entdeckung einer bronzezeitlichen Siedlung in Habenhausen führte. Darüber hinaus half er in seiner ruhigen und besonnenen Art auch bei verschiedenen Altstadtgrabungen mit, wo enorme Erdmassen aus Stadtgraben- oder Uferverfüllungen zutage kamen, die nach Fundgut untersucht werden mussten. Seine technischen und handwerklichen Fähigkeiten kamen ihm und der Landesarchäologie zugute, genauso wie seine guten Kontakte zum Kampfmittelräumdienst. Einige bedeutende Funde sind ihm zu verdanken.

Andererseits nahmen er und seine Lebensgefährtin Doris ebenso aktiv und begeistert an Mittelalterfestivals teil. Beide erwiesen sich als passionierte Bogenschützen und zeigten sich bald routiniert im Schießen mit dem traditionellen Langbogen.
Seine weiteren Hobbies ließen ihn kaum zur Ruhe kommen. Er war oft mit dem Rad unterwegs, doch galt seine Passion dem motorisiertem Gefährt. Er fuhr eine Harley-Davidson und noch vor zwei Jahren hat er sich einen Roadster Morgan 4/4 zugelegt.
Wir verlieren mit Wolf einen ehrenamtlichen Mitarbeiter und Freund, der durch seine ausgeglichene Art, seine Beharrlichkeit und seine handwerklichen Fähigkeiten bei den Mitarbeiter:innen der Landesarchäologie und darüber hinaus sehr beliebt war.